Tipps zum Wellen abreiten von Caro Weber

Nach Teil I unseres Wave-Specials, Einführung in das Wellenreiten, folgt nun Teil II. Caro Weber legt ihren Fokus auf geschmeidiges Wellenabreiten und erklärt euch Begriffe wie Frontside, Backside, gibt euch grundlegende Tipps und zaubert eine Schritt für Schritt Anleitung für den Bottom Turn und den Cutback in unsere Manöver-Rubrik.
Mädels, stärkt euer Selbstvertrauen und probiert es einfach!!!
Danke an Caro Weber (G-118) für diese Hilfestellungen.
Basics:
Frontside - Backside
Man unterscheidet beim Wellenabreiten zwischen Backside- und Frontside-Abreiten. Backside werden die Wellen meist bei auflandigen Bedingungen abgeritten. Man luvt an und fährt so in die Welle hinein. Bei sideoffshore und sideshore Bedingungen surft man die Wellen meist frontside ab, d.h. man fällt etwas ab, fährt einen Radius und fährt auf die Welle drauf.

Erste Schritte zum Wellenabreiten
Am Anfang ist es wichtig erst einmal ein Gefühl für das Wellenabreiten zu bekommen. Am besten eignen sich dafür 0,5 bis 1 Meter hohe Wellen und sideoffshore-sideshore Bedingungen. Da es schwer ist Wellen abzureiten, wenn man sich vor diesen befindet, sollte man das Manöver immer vom oberen Teil der Welle aus einleiten. Als ersten Schritt ist es sinnvoll ein paar Mal mit der Welle in Richtung Strand zu fahren, um ein Gefühl für die Geschwindigkeit und die Kraft der Welle zu bekommen. Wichtig zu beachten ist, dass man beim Wellenabreiten immer beide Füße in den Schlaufen hat und man sich aus dem Trapez aushakt.
Frontside
Wenn man sich nach dieser Vorübung gut fühlt kann man als nächstes versuchen mit langen Turns in den mittleren Teil der Welle zu fahren. Idealerweise nutzt man dazu die Wellenschulter, also den Teil der Welle, der noch nicht bricht. Mit der Zeit bekommt man mehr Sicherheit und kann die Radien enger fahren. Hat man ein gutes Gefühl für das Hineincarven in die Welle bekommen, kann man anfangen das Manöver auszubauen und zu verfeinern. Hierfür teilt man das Manöver in Bottom turn und Cutback ein.
Fahrtechnik:
Bottom Turn
Den Bottom Turn leitet man ein, indem man von der Welle hinabfährt und dadurch Geschwindigkeit aufnimmt und leitet unterhalb der Welle die Kurve ein. Am Anfang neigt man dazu die Kurve einzuleiten, indem man über den hinteren Fuß fährt, also nur über den hinteren Fuß Druck ausübt. Dies bremst jedoch stark ab und man wird nie genug Schwung bis zum Cutback mitnehmen können. Daher sollte man den Turn einleiten, indem man das Körpergewicht auf die Leeseite des Boards bringt, mit der Hüfte einknickt und etwas nach vorne gebeugt steht. Wichtig ist, dass man mit der Segelhand vor dem Einleiten weiter nach hinten (in Richtung Gabel) greift und den Mastarm gestreckt hat. So bringt man das Segel automatisch nach vorne und verhindert, dass man Gegendruck in das Segel bekommt.

Cutback
Nach Einleitung des Bottom Turns blickt man auf die Sektion, die man mit dem Cutback treffen möchte. Hier gilt, wo man hinschaut, fährt man auch hin. Wenn man die Welle zum Cutback wieder hinauffährt, rutscht die Segelhand zur Masthand und der Körper wird aufgerichtet. Um den Cutback zu setzten, belastet man nun die Luvkante des Boards indem das Körpergewicht über diese Seite gebracht wird. Je stärker man das Gewicht verlagert und in das Board „tritt“, umso stärker fällt auch der Cutback aus.

Spielereien auf der Lippe
Man kann Cutbacks nicht nur auf die Wellenlippe, sondern auch ins Weißwasser setzen. Oder aber stattdessen allerhand anderer Spielereien wie Arials, Takas und vieles mehr in die Welle setzen - aber dazu später mehr ;)

Text: Caroline Weber
Fotos: Claudius Hofbauer, Andreas Kühn